Reaktionen auf FPWE

Liebe zur Freiheit - Hunger nach Sinn. Flugschrift über Weiberwirtschaft und den Anfang der Politik

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Gisela Meier

Wirklich gelacht hab ich grade, als ich diese (kirchliche oder was?) "Stellungnahme" der "Feministischen Plattform" (grrrgggh) gelesen habe ... Die armen Kerle, die da vom Hinternwaschen ausgeschlossen werden ... muss frau doch gleich zur Verteidigung schreiten ... und die Flugschrift ist konservativ ....

 

Ina Praetorius:

Ich finde, im eCircle soll gelacht werden, ja. Aber auslachen find ich weniger lustig. (Dies vorweg, speziell an Gisela. Guten Tag, Gisela) Gerne würde ich über die Frage nachdenken, was es eigentlich bedeutet, etwas "konservativ" zu nennen. conservare heisst bewahren. Wenn ich leben will, muss ich bewahren, mal jedenfalls mein Leben und das der Leute, die mir wichtig sind. Bewahren muss ich auuserdem die Grundlagen für meine Existenz: die Grundlagen für Nahrung, Wohnung, Kleidung, Wärme... "Konservativ" in einem allgemeinen Sinne kann also keine negative Qualifikation sein. Die Frage heißt sinnvollerweise nicht, ob etwas oder jemand "konservativ" oder "progressiv" ist (woran gemessen denn?), sondern was  bewahrt werden und wohin  fortgeschritten werden soll. Tatsächlich stellt die Flugschrift die Frage, was wir – jenseits der historisch verortbaren Bedeutungen von "konservativ", die zur Zeit vor allem noch im Links-Rechts-Schema verhandelt werden - bewahren wollen. Und sie kommt zu dem Ergebnis, dass es sinnvoll ist, zum Beispiel gute Beziehungen zwischen den Generationen zu ermöglichen oder - soweit sie noch da sind - eben zu bewahren. In diesem Sinne ist die Flugschrift tatsächlich in einem elementaren und für ein realistisches Verhältnis zur Welt unhintergehbaren Sinne konservativ. Das finde ich gut und in einer Zeit, in der viele Leute meinen, es reiche aus, einander Qualifikationen um die Ohren zu schlagen, ohne sich über deren Massstäbe klar zu sein, eine wirkliche Befreiung und in einem erlösenden Sinne neu. Die Frauen von der Plattform, deren Argumentation mich an das erinnert, was ich vor zehn Jahren auch noch vehement für die Wahrheit hielt, möchte ich nach ihrem Massstab fragen: Woran messt ihr, was konservativ ist? Was wollt ihr bewahren und wohin schreitet ihr fort?

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