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Liebe zur Freiheit - Hunger nach Sinn. Flugschrift über Weiberwirtschaft und den Anfang der Politik

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Evangelisch-reformierte Monatszeitung "Saemann" Nr.8/2000 der Stadt Biel

Gesellschaft feministisch denken...

In der Flugschrift "Liebe zur Freiheit, Hunger nach Sinn" denken Philosophinnen, Pädagoginnen und Theologinnen über die Ordnung der Gesellschaft nach.

Die Autorinnen wollten nicht die ganze Welt in ein Buch von 47 Seiten packen. Und doch: Sie haben einen umfassenden Text geschaffen, einer, der sich in die gesellschaftliche, politische und ökonomische Diskussion einmischen will. Dazu haben sie die alte politische Praxis der "Flugschriften" aufgenommen, eine Praxis, die in der Arbeiter- und später auch in der Frauenbewegung angewendet wurde: Sie haben thesenartige Aussagen formuliert.

Konkret wird nach den Grundlagen von Lebensqualität gefragt – unter anderem in den Bereichen Beziehungen, Politik, Leben in Generationen, Ökonomie, Freiheit und Verantwortung. Das geschieht einerseits im eben erschienen Buch "Liebe zur Freiheit, Hunger nach Sinn", das geschieht andererseits aber auch weiterführend im Internet (www.flugschrift.de) und E-Mail-Diskussion (Flugschrift@hotmail.com).

Zum Thema Beziehungen und Ökonomie stellen die Autorinnen etwa fest, dass die Wirtschaft nur durch veränderte Beziehungen erneuert werden könne. Als Beispiel führen sie das Verhältnis zwischen den Geschlechtern an: Frauen sähen heute die Ehe nicht mehr als Versorgerinstitution, sondern seien selber erwerbstätig erworben. Dies wiederum habe zu einer veränderten Situation in der Betreuungsarbeit geführt, so dass die Pflege von Kindern und alten Menschen – eine Aufgabe, die Frauen früher selbstverständlich übernommen hätten – neu gesellschaftlich organisiert werden müsse.

Es seien also die veränderten Beziehungen, die einen gesellschaftlichen, politischen und ökonomischen Prozess eingeleitet hätten.

Die vier Autorinnen sind keine Unbekannten. Es sind Theologinnen, Philosophinnen und eine Theologin, die seit Jahren interdisziplinär zu den Themen Feminismus, Ökonomie, Geschlechterdifferenz arbeiten und publizieren. Ihre breiten Kenntnisse haben sie in diese Flugschrift gepackt.

Die Abschnitte sind kurz, die Aussagen selten begründet. Das erleichtert die Diskussion, lässt aber die Texte oft plakativ erscheinen und fördert Spekulationen. Trotzdem: Als Diskussionsgrundlage für Gruppen ist die Flugschrift sehr geeignet. Sie ermutigt, lustvoll und hemmungslos Grundthemen des Lebens zu erörtern – und sich via Internet in die Diskussion einzumischen.

Susanne Schneeberger Geisler

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